Jahresrückblick 2021

Irgendwann habe ich zur Tradition gemacht, einen Jahresrückblick ins Blog zu schreiben (in dem sonst kaum was erscheint), und auch wenn ich dieses Jahr so gar keine Lust habe …

2020 habe ich schon Ende Mai den frühesten Jahresrückblick des Jahres geschrieben, weil klar, dass es gelaufen ist (sollte sich bewahrheiten). Diesmal habe ich das Gefühl, dass das Jahr gar nicht richtig angefangen hat. War nicht gestern erst Weihnachten 2020? Ein halbherziger Frühling und ein Sommer, der nicht richtig zu Potte kommen wollte? Welcher Lockdown ist jetzt bald, ist das Nummer drei oder vier? Also insgesamt, nicht nur dieses Jahr?

Irgendwann diesen Herbst habe ich mich dabei ertappt, dass mir nicht ganz klar, ob es das zweite oder dritte Pandemie-Jahr ist, schließlich heißt es doch COVID-19, also nachrechne … ach nein, 2022 wird erst das dritte Jahr. EIN GLÜCK.

Persönlich weiß ich gar nicht, worauf ich Rückschau halten soll. Da war nicht viel. Zumindest nicht nach außen. Ich bin ernsthaft zum Romanschreiben zurückgekehrt, aber es geht nicht so schnell, wie ich gern hätte, und Verträge fallen mir frecherweise auch keine in den Schoß. Der Buchpodcast gibt Stabilität und Freude, aber ist auch eine Menge Arbeit. Darf man sich beschweren, wenn man den größten Teil des Wochenendes damit verbringt, ein meistens gutes Buch lesen zu müssen, weil bald eine Aufnahme ansteht?

Ein ereignisarmes Jahr heißt auch, dass es keine Katastrophen gab. Schöner Trost. Es bleibt trotzdem bei mir das surreale Gefühl zurück, dass dieses Jahr gar nicht stattgefunden hat. Irgendwie habe ich die Freiberuflichkeit auch 2021 nicht aufgeben müssen, und ein wenig bin ich darüber erstaunt, denn die Verwerfungen durch Corona machen sich auch in der Medienlandschaft bemerkbar. In diesem viel geklickten Text von vor 5 Jahren habe ich geschrieben, dass ich nur drei Monate im Voraus plane. Ist immer noch wahr. Die kommenden drei Monate sehen gut aus, also werde ich mich nicht beschweren und einigermaßen entspannt ein paar Tage abhängen und mantramäßig Don’t Panic inhalieren.

2021 hake ich einfach ab, tüte es ein und stelle es auf dem Dachboden in die hinterste Ecke.