Das war Mai 2023

Wo ich war

Als staatlich anerkannter Reisemuffel habe über mich selbst gelernt: wenn ich jeden Monat zu zwei oder drei Terminen muss, die nicht am Ende der Welt liegen und nicht tagelange Hotelaufenthalte verlangen, bin ich zufrieden und das macht mich glücklich. Wenn ich von Termin zu Termin hetzen oder dauerhaft pendeln muss, macht mich das unglücklich. Der Mai war ein guter Monat.

Ich war in Wetzlar, genauer gesagt in der Phantastischen Bibliothek. Der bin ich schon lange freundschaftlich verbunden, und es gab ein kleines Treffen von Autor*innen mit Lesung, also war ich dabei.

Strategisch war das auch günstig, um direkt am nächsten Morgen die kurze Strecke rüber zum Marburg-Con zurückzulegen. An dieser Stelle möchte ich „Hurra für 49-Euro-Ticket“ brüllen. Und ich werde es bis an mein Lebensende nicht Deutschlandticket, sondern 49-Euro-Ticket nennen und immer böse gucken, sobald sie es teurer als 49 Euro machen.

Der Marburg-Con ist eine Mischung aus Lesungen und Verkaufsständen und eine schöne Möglichkeit, die Nasen der deutschen Fantastik-Szene geballt wiederzusehen. Jahr für Jahr nehme ich mir vor, den Con wieder mal zu besuchen, aber es hat 10 Jahre oder so gedauert, bis es mal wieder geklappt hat.

Mir fällt gerade auf, dass ich beim Con selbst kein Foto gemacht habe, aber stellt euch den Saal eines Bürgerhauses aus den 70ern vor, der randvoll mit Büchertischen ist. Immerhin kann ich ein Foto aus einem Café vorm Marburger Hauptbahnhof bieten:

Da wurde ich etwas nostalgisch, denn obwohl ich nach wie vor regelmäßig nach Marburg komme, war ich schon ewig nicht mehr am Hbf – vielleicht nicht mal mehr seit meinem Wegzug im Jahr 1999. Während des Studiums bin ich einige Jahre phasenweise täglich nach Frankfurt gefahren und habe in Fußnähe zum Hbf gewohnt. In der sanierten Form habe ich ihn jetzt zum ersten Mal gesehen. Immerhin scheint die Unterführung jetzt nicht mehr bei Regen zum See zu werden.

Apropos Con: Dann war in Berlin der erste MetropolCon. Und zwar in Wedding im „Silent Green“, einem ehemaligen Krematorium:

Ich habe an einem Panel über Podcasts teilgenommen und fand die Veranstaltung insgesamt sehr gelungen. Soll 2026 wieder stattfinden.

Und dann war ich in Frankfurt beim Kreativwirtschaftstag. Das ist – der Name sagt es schon – eine Tagung von Leuten aus allen Bereichen der Kreativwirtschaft. Es gab ein paar wirklich interessante Vorträge und welche, bei denen ich HÖRT AUF MIT DEM BUSINESSBULLSHITBINGO brüllen wollte. Aber den größten Eindruck hinterlassen haben die Kreativtoiletten. Die waren eine Notlösung, denn der Verantstaltungsort war das „Esprit-Gebäude“ direkt auf der Hauptwache. Die Älteren erinnern sich: da war früher Esprit drin und Saturn. Esprit ist pleite, Saturn längst im MyZeil und das Gebäude wird gerade saniert. Inklusive Toiletten. Wie hilft sich da der kreative Südhesse? Nun, man stellt im Erdgeschoss das hier auf:

Man stelle sich ein Dixi-Klo vor, nur nicht mit Chemie, sondern mit Sägespänen.

Auf dem Thema muss ich jetzt rumreiten, denn als Vogelsberger muss ich damit leben, dass ich dauernd Sprüche höre wie „habt ihr da oben überhaupt fließend Wasser HARHAR“, und die Antwort darauf ist natürlich „schon, aber ihr Frankfurter pumpt ja alles weg„, und dann muss ich erleben, dass ich auf der FUCKING ZEIL meine Notdurft mit Sägespänen bedecken muss. Um das zu illustrieren:

Wo es fließendes Wasser gibt:

Wo Sägespäne benutzt werden:

Podcasts

Zwei Folgen, auf die ich besonders hinweisen möchte:

Sport!

96 KM. Und ich war am 31.5. zu unmotiviert, noch 4,1 KM zu laufen, um die 100 zu knacken. Wichtiger als die Zahl: ich laufe zum ersten Mal seit langer Zeit stabil. Das heißt, ich kann 10 KM mit Nachdruck laufen und dem Gefühl, ich könnte mehr Tempo machen, ohne japsend in die Rabatten zu sinken. Das war das Hauptziel – jetzt dürfen KM geschrubbt werden, und vielleicht gibt’s Ende Juni auch den ersten Halbmarathon des Jahres … bzw seit 4 Jahren … puh.

Und sonst

Hier noch ein Katzbild: