Wo ich war
Es war wieder ein Monat vorm Rechner, im Zwielicht des Winters, mit viel Arbeit. Die einzige Abwechslung war, im Café am Rand der Kleinstadt zu arbeiten.
Nicht falsch verstehen, ich sitze gern am Rechner und haue Text raus. Das ist mein Job. Wäre auch mal nach Frankfurt zur „Massif Games Convention“ gefahren. Wenn ich früher als drei Tage vorher davon gehört hätte … Aber könnte alles schlimmer sein. Ist es auch.
Podcasts
- Im Buchpodcast haben Jochen und ich über diverse Themen gesprochen, vor allem über das Debakel bei den Hugo Awards. Und mit Janna Krona habe ich meine Vorurteile über die vermeintliche Vampirautorin V.E. Schwab ausgeräumt – „Gallant“ hat mir ganz hervorragend gefallen.
- Im Adventurepodcast habe ich mit Thekla Barck über ihre Visual Novel „A Night at the Watermill“ gesprochen.
Filmtipp
Ich war so wenig unterwegs, dass die Außenwelt zu mir kommen musste:
Dieser Besuch fand zum Glück statt, ein Tage bevor ich Leave the World Behind gesehen habe (Netflix, Trailer). Sonst hätte ich mich ziemlich seltsam gefühlt. Denn dass in diesem postapokalyptischen (Psycho-)Thriller viele Rehe auftauchen und bedrohlich gucken, ist ein Element darin.
Worum geht’s? Eine Familie fährt spontan aus New York raus nach Long Island, an den Strand, in ein riesiges Ferienhaus. Unterwegs bricht das Handynetz zusammen – und offenbar das Internet allgemein. Ein Öltanker fährt vor ihnen Augen am Strand auf. Spät abends stehen ein Mann und seine Tochter vor der Tür und sagen, das Haus gehöre ihnen, sie seien die Vermieter, und sie können gerade nicht zurück in die Stadt, ob sie hier übernachten können …?
Es ist sicher nicht der beste Film, den ich in den letzten Jahren gesehen habe, und eindeutig würde ich den nicht allen Leuten empfehlen, weil er eine stark unwirkliche Atmosphäre hat. Ich hatte schon in den ersten 30 Minuten „Donnie Darko“-Vibes, und nicht zufällig wird dieser Film auch namegedroppt. „Leave“ stammt von Sam Esmail, dessen „Mr. Robot“ für mich zu den besten Serien der letzten Jahre gehört, und die Kameraführung, die Erzählweise und die Stimmung sind ähnlich. (Dass das Notebook das Logo von „E Corp“ trägt, ist auch kein Zufall – wie nichts in diesem Film.) Ich habe nun in meinem Leben einen BERG von Filmen und Serien gesehen, da bin ich dankbar, wenn ich über etwas am nächsten Tag noch nachdenke und nicht schon vergessen habe, was in dem Film passiert ist. Bin gespannt, was von Esmail noch kommen wird. Und diesen Film werde ich sicher noch ein oder zwei Mal anschauen.
Und sonst
Ich bin froh, dass selbst in meiner Geburtsstadt Lauterbach eine Pro-Demokratie-Demo stattgefunden hat. Und noch glücklicher hat mich gemacht, dass der Marktplatz rappelvoll war.