Wo ich war
Ich war, wie eigentlich jedes Jahr, auf dem Buchmessecon, aber hab kein einziges Foto gemacht. Weil ich viel geplaudert habe. Was nett war. Aber das wurde überschatten vom Großereignis eine Woche später:

2019 bin ich zum letzten Mal bei einem Marathon angetreten. Lief gar nicht gut, danach hatte ich die Schnauze voll von dem Quatsch. Dann kam 2020 und, naja, dann gingen plötzlich viele Leute joggen, aber es gab längere Zeit keine Wettkämpfe mehr.
2023 kam ich wieder okay in Form und dachte: einen mache ich noch. Dann zog ich mir kurz vorm Marathon einen Muskelfaserriss zu und übertrug die Startnummer 2024. Wo ich wild trainierte wie lange nicht mehr und mir drei Tage vorm Marathon einen Infekt zuzog und die Startnummer auf 2025 übertrug. Wo ich – wer hier mitliest, erinnert sich – mir im August einen Zeh entzündete, Antibiotikum nehmen musste, und danach rumkränkelte. Effektiv über 6 Wochen ohne Sport in der Phase, in der eigentlich die Distanzhärte mit langen Läufen aufgebaut wird.
Also war ich Ende Oktober nicht in der Form für einen Marathon. Und bin trotzdem hingefahren. Ziel: entspannt bis KM 25 traben, das sollte gehen, unterwegs Smartphone mitnehmen und zum ersten Mal ein paar Fotos machen. Und sollte mich der Wahnsinn packen, laufe ich weiter.
Als ich dann oben in der Festhalle saß und den Blick auf den Zieleinlauf hatte, konnte ich nicht fassen, dass sechs Jahre rum waren. Gefühlt zuletzt vorgestern auf dem Rang gesessen und mich umgezogen. Was soll das.

Zum ersten Mal in der Geschichte der Veranstaltung war sie ausverkauft, und so ölsardinig war es auch.

Kaum ein Durchkommen zum letzten Startblock. Endloses Warten, bis auch wir lahme Enten ganz hinten auf die Strecke gehen konnten. Keine Phase auf den ersten 15 KM, in denen sich das Feld richtig entzerrt.

Ich habe es genossen, wieder einmal dabei zu sein.
Zumindest die erste Hälfte.
Als ich wie geplant bei KM 25 ankam, war ich objektiv durch und wusste: wenn ich jetzt weitermache, wird es eine einzige Qual und trotzdem am Ende die schlechteste Zeit aller meiner Marathons.
Yep. NATÜRLICH hat mich der Wahnsinn gepackt!
An dieser Stelle wutenentbranntes Brüllen über das Streckendesign. Wenn man kurz hinter KM 35 anschlurft, hat man diesen Blick:

Da ist die Festhalle. In der ist das Ziel. Um zum Ziel zu kommen, läuft man jetzt gleich nach rechts. Und dann zur Hauptwache. Zur Alten Oper. Und wieder zurück zur Festhalle. Wer die Marathon-Distanz kennt, weiß: noch mal 7 KM. Dass ich da nicht einfach geradeaus in die Halle zu meiner Tasche gelaufen und geflohen bin, beweist mir, dass meine Sturheit größer als meine Vernunft ist.

Das Primärziel, lebend anzukommen, wurde erreicht. In jämmerlichen 5:29:29. Marathon Nr. 11 eingetütet. Es war grässlich, eine einzige Qual in der zweiten Hälfte, viel zu drängelig und kalt, und ich bin schon für 2026 gemeldet.
Podcasts
Im Adventurepodcast ist mein Gespräch mit Gregor Müller über „Casebook 1899“ von der InErGa Leipzig (siehe letzter Monat) erschienen.
Im Buchpodcast ging es um den neuen Witcher-Roman „Kreuzweg der Raben“ und „The Goblin Emperor“.
Schreiben
Die letzten Monate ging aus vielen Gründen meine Arbeit am Jogging-Krimi nicht weiter. Die werde ich jetzt im November wieder aufnehmen, damit das Buch ins Lektorat gehen und Anfang 2026 erscheinen kann. Was das Buch damit zu tun, warum ich den Frankfurt-Marathon bis zum Ende durchziehen wollte, werdet ihr dann sehen.
Ausblick
Ich bin schon aufgeregt, weil es Ende November zur AdventureX nach London geht. Da war ich gefühlt gestern zuletzt, aber das war 2022 (argh).
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